„One Note Samba“ („Samba de uma Nota Só) von João Gilberto, Schlagzeuger Milton Banana
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In diesem Video präsentiere ich eine vollständige Transkription von Milton Bananas Schlagzeugspiel auf der Aufnahme von „Samba de uma Nota Só” aus dem Jahr 1960, die aus João Gilberto’s Album „O Amor, o Sorriso e a Flor” stammt. Der Titel ist eine der frühesten und einflussreichsten Bossa Nova-Aufnahmen, komponiert von Antônio Carlos Jobim.
Der Titel „Samba de uma Nota Só” bedeutet übersetzt „Ein-Ton-Samba” und bezieht sich auf die einzigartige melodische Idee des Songs: ein einzelner Ton, der wiederholt über eine absteigende harmonische Progression gespielt wird und eine elegante, aber rhythmisch reichhaltige Struktur schafft. Als João Gilberto 1960 O Amor, o Sorriso e a Flor beim brasilianischen Label Odeon aufnahm, steckte die Bossa Nova noch in den Kinderschuhen. Dieses Album, das fast zeitgleich in den USA unter dem Titel Brazil’s Brilliant João Gilberto 1960 veröffentlicht wurde, machte das internationale Publikum mit der Mischung aus Samba-Rhythmus und harmonischer Raffinesse bekannt, die das Genre prägen sollte.
Der Schlagzeuger Milton Banana, der auf vielen der wichtigsten Aufnahmen von Gilberto und Jobim spielte, war maßgeblich an der Gestaltung des Sounds des frühen Bossa-Nova-Schlagzeugs beteiligt. Sein Spiel verband die Leichtigkeit und Synkopierung des Samba mit Sensibilität und Raum, eine Balance, die Generationen von Schlagzeugern weltweit beeinflussen sollte. Milton Banana zeigt hier, warum er oft als Vater des Bossa-Nova-Schlagzeugs bezeichnet wird. Sein Ansatz verbindet rhythmische Klarheit mit Transparenz und einem weichen Anschlag, immer im Dienste der Musik. Anstatt rhythmische Dichte zu erzwingen, konzentriert er sich auf Dynamik und erzeugt Texturen. Seine sensible Balance macht den Bossa-Nova-Rhythmus so komplex. Die Herausforderungen liegen in der Kontrolle, dem Sound und dem Gefühl.
Meine Transkription ist ein Versuch, das zugrunde liegende rhythmische Konzept sichtbar und spielbar zu machen und Neugierde für die rhythmische Sprache der frühen Bossa Nova zu wecken.
Eines der auffälligsten Details hier ist die Phrasierung der Bassdrum. Entgegen dem, was viele Lehrbücher suggerieren, taucht das bekannte „Bossa-Nova-Bassdrum-Pattern” in dieser Aufnahme nur kurz auf, nämlich nur kurz 2 Takte vor dem Flötensolo. Während des größten Teils des Stücks wird die Bassdrum nur leicht auf den Schlägen 1 und 3 gespielt. Tatsächlich kann ich während des ersten A-Teils die Bassdrum nur auf Schlag 3 deutlich hören, extrem leise.
Es gibt auch ein interessantes klangliches Detail in Bezug auf ein perkussives Element, das die Schläge (auf 2, 4, 4 und) zu betonen scheint. Dies könnte ein separater Percussionist sein und nicht die Hi-Hat des Schlagzeugers. In den kurzen Fill-in-Sequenzen vor dem Flötensolo und im letzten Takt scheint der Klang der perkussiven Ebene jedoch einheitlicher zu sein, fast so, als würde er vom Schlagzeug selbst erzeugt. Die Textur ähnelt einer leicht gespielten, fußbetätigten Hi-Hat, weshalb ich mich entschlossen habe, sie in dieser Transkription so zu notieren und zu spielen. Natürlich könnte man das Hi-Hat-Muster auch ganz weglassen, wenn man der Meinung ist, dass es zur Percussion-Sektion gehört. Ich behaupte nicht, dass dies absolut korrekt ist, sondern es ist einfach die Art und Weise, wie ich diese Aufnahme höre und verstehe.
Hier gehts zur Transkription: One Note Samba – João Gilberto – Milton Banana.pdf


